Heidemarie Hille, Geschäftsführung, nahm als Podiumsteilnehmerin bei der Podiumsdiskussion auf dem 9. wissenschaftlichen Abbott Symposium vom 07.09. bis 08.09.2011 in Wiesbaden teil. Das Symposium „Turning Science into Caring“ fand unter wissenschaftlicher Leitung & Moderation von Prof. Nauck, Universität Greifwald, statt.
Thema der Podiumsdiskussion war „Chancen und Herausforderungen der Laboratorien im schwierigen Umfeld der Gesundheitswirtschaft“ unter der Leitung von Professor von Eiff.
Podiumsteilnehmer waren Wilfried Winzer (Kaufmännischer Vorstand Universitätskliniken Dresden), Heidemarie Hille (Geschäftsführerin Aerophelia ltd. und Controllerin einer Abteilung der Universitätsmedizin Göttingen), Dr. med. Astrid Dirkes-Kersting (Geschäftsführerin Praxis für Labormedizin Gelsenkirchen) und Prof. Dr. med. Cornelius Knabe (Direktor des Instituts für Labormedizin Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklink der Ruhr-Universität Bochum).
Ziele der Diskussion:
- Der Patient steht im Mittelpunkt und kranken Menschen muss effektiv geholfen werden. Dabei gehört die Labormedizin als eine unverzichtbare zentrale Einrichtung in deren Versorgung.
- Labormedizin ist integraler Bestandteil der Krankenversorgung und soll interdisziplinär, patientenorientiert als auch gesundheitsökonomisch vertretbar die Basis für eine gute Medizin sein.
- Die Qualität der Labormedizin beruht nicht alleine auf der Erstellung qualitätskontrollierter Messwerte, sondern ist ein wichtiger Bestandteil für die immer wichtiger werdende personalisierte Medizin.
- Labormedizin sollte keine freibeziehbare, handelbare Ware werden.
- Es sollte in jeder Hochschule ein Lehrstuhl für Labormedizin bestehen. Dieser stellt eine wichtige Verbindung her zwischen bereichen Versorgung sowie Forschung und Lehre.
- Es muss sichergestellt werden, dass neue Parameter Eingang in die Labormedizin finden, die die Qualität der medizinischen Behandlung kranker Menschen verbessert. Selbst wenn eine es bedeutet, dass neue Verfahren nach einer Zeit der Erprobung endgültig zugelassen werden.
Aus den Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, dass
- niedergelassene Laborbetriebsgesellschaften ihre Aufgabe darin sehen, die Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu schließen, innovative Laborparameter in die Fläche zu bringenden Leistungen kostengünstig zu erbringen, was meistens zu Lasten der Beschäftigten geht.
- Krankenhäuser der Maximalversorgung/Universitätskliniken tendieren dazu eigene Laborkapazitäten vorzuhalten. Dadurch entstehen labormedizinische Zentren mit hoher Leistungs- und zentraler Organisationsstruktur.
- Die Tendenz zum Labor-Outsourcing nimmt zu, auch als Konsequenz von Konzentrationstendenzen bei gewerblichen Laboren. Die Abwägung der Vor- und Nachteile dieser Tendenz erfolgen meist nur unter ökonomischen Geschichtspunkten. Nachhaltigkeit wird dadurch nicht erzeugt. Der durch Outsourcing erreichte Gewinn ist meist nur kurzfristig zu halten. Der dadurch entstandene Schaden ist jedoch meist langfristig wirksam.